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  • AutorenbildBruno Küttel

Sing Along

Aktualisiert: 1. Feb. 2021


«Sing along!», «mitsingen!» auf Deutsch. «… along», was auch vorwärts bedeutet. Singen und Chor geht nicht an Weihnachten in diesem Jahr, Corona sei’s geschuldet. Aber «along» heisst auch vorwärts, wie gesagt. Vorwärtsschauen, im Wissen um das, was war: Bilder im 2020, die wir fast nicht mehr vergessen. Worte dagegen sind nur Schall und Rauch.


Wobei: Auch Schall ist stark. Auch Schall kann erschüttern. Schall berührt selbst da, wo die Distanzen fast unüberbrückbar sind. Auch wenn die Lieder weit weg gesungen werden: in Italien, Deutschland, Österreich, Australien und und und … Wie beim Virus. Auch die Lieder kennen keine Grenzen.


Aber Menschen haben Grenzen. Menschen verstehen Menschen nicht, vor dem Unverstehen bin ich selbst auch nicht gefeit. Das Reden entzweit. Das Schreiben auch. Nicht immer, aber oft. Was aber immer gilt für alle, und wie das geflügelte Wort es sagt: «Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder, denn böse Menschen haben keine Lieder». Bös sind sie nicht, die Menschen, die anders denken und anders fühlen. Auch selber bin ich anders, für die anderen, die anders sind für mich. Aber wo gesungen wird, wie gesagt … Singen füllt die Herzen, die Lungen sowieso. Singen hält gesund. Und Bilder sind stark, und Lieder sind das auch. Also braucht es neue Bilder, um die alten zu vergessen. Es braucht Bilder von Menschen, die singen. So unternehme ich eine Reise auf YouTube durch die Lieder unserer Welt.


Nach Italien, mit Grund, zuerst: Leonard Cohens Halleluja, Flashmob des Liceo Musicale in Allesandria. Dann Deutschland: Flashmob in Nürnberg, Ode an die Freude. Dann Österreich, wo das Lied der Lieder seinen Ursprung hat: Stille Nacht heilige Nacht, der grösste Chor Österreichs am Stadtplatz in Steyr. Dann ein Stück im Zug: Over the Rainbow. Im Flugzeug danach: Der Cast von THE LION KING Australia, mit Circle of Life, auf dem Heimflug von Brisbane. Dann The World’s Biggest Sing-Along, Bob Marley Unites Humanity. Dann Brasilia, Singen bei den Büchern: Flashmob 30 Years, WE ARE THE WORLD. Dann Acapella-Männer live: Piccanto, Heast es net. Steirisch, wie schon im letzten Blogbeitrag, dieses Mal in Linz, und dazu eine Erklärung für meinen Sohn Tobias, der beim letzten Mal sagte: «Schön gesungen von diesem Hubert von Goisern, auch wenn ich nur die Hälfte, was er sang, verstand.» Also weil’s mir wichtig ist, dass dieses Mal, wer’s hört, den ganzen Text versteht, eine Übersetzung noch dazu: Hörst du’s nicht / wie die Zeit vergeht / Gestern noch / haben die Leute ganz anders geredet / Die Jungen sind alt geworden / und die Alten sind gestorben / Aus Gestern ist Heute geworden / und Heute ist bald Morgen / Hörst du’s nicht / Hörst du’s nicht / Hörst du’s nicht, wie die Zeit vergeht … Halt wie’s schon immer war. Und dazwischen der Jodler, immer wieder, der keine Übersetzung braucht … Und weil’s so schön ist, noch das Heast es net von Chordovoice dazu, um zu guter Letzt mit dem Oberstufenchor des Cusanus Gymnasiums im deutschen Erkelenz und mit Heal the World zu enden. Und während ich die Lieder höre und die Menschen, die singen, spüre, wächst in mir der Traum.


Ja, ich habe einen Traum. Das scheint vermessen, wenn wir bedenken, wer diese Worte prägte. Danke Martin Luther King! Im Vergleich zu deinem Beitrag, ist mein Beitrag gering. Aber sagt man nicht, und singt es auch, wenn einer alleine träume, sei das nur ein Traum, wenn aber viele zusammen träumen, sei das der Beginn einer neuen Wirklichkeit?! Und ja, das ist mein Traum und hoffentlich der Traum von vielen.


Mein Traum ist ein Bild, das bewegt werden will … Wie in Berlin damals … Menschen, die sich begegnen, noch ein wenig fremd, sie waren ja getrennt … Menschen, die sich berühren … Menschen, die singen und tanzen, auf den Strassen und auf den Plätzen … Menschen mit offenem, heiterem Gesicht … Befreit vom Virus, von der Angst vor Krankheit und Tod … Befreit von den Zwängen … War’s Not oder Zwang? Aber kommt’s noch darauf an, wenn wir wieder singen?! Hauptsache, die Angst ist weg! Und ja, das ist mein Traum: Hüben wie drüben am Spalt, über den es Brücken braucht, gibt es Menschen, die Lieder lieben, und Menschen, die Lieder singen. Ja, das ist mein Traum und ist hoffentlich der Traum von vielen. In diesem Sinn: Wünsche allseits frohes Singen im 2021. Und bis es so weit ist: «Sing along!» mit YouTube! Und frohe Weihnachten auch!











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